The finest hour! Historischer Rekord der Karl May Spiele Bad Segeberg!
Seit 2013 vermeldet Geschäftsführerin Ute Thienel stolz Jahr für Jahr einen neuen Besucherrekord. Doch die Zahl, die es heute einem erwartungsvollen Publikum zur letzten Vorstellung der Saison mitzuteilen galt, haben wohl nur die größten Optimisten erwartet: 402.110 Besucher fanden in diesem Jahr ihren Weg an den Kalkberg. Ein historischer Moment der besondere Bedeutung darin findet, dass es bisher nur ein einziges Mal einer Bühne gelang, die Marke von 400.000 Besuchern zu überschreiten. Im sauerländischen Elspe zählte man 1980 404.758 Besucher anlässlich der Abschiedssaison von Pierre Brice. Aber hier darf man nicht vergessen, dass das Angebot an Unterhaltung 1980 bei weitem nicht so vielfältig war wie heute: 2 öffentlich rechtliche Fernsehsender, kein Internet, keine Streamingdienste. Trotz des übermächtigen Medienangebots ist gelungen, an der norddeutschen Traditionsbühne ein solches Ergebnis zu erzielen. Aus unserer Sicht gibt es klare Gründe dafür:
Wie sind die Perspektiven für die Karl May Spiele? Logistisch hat man die maximale Auslastung erreicht. Bei ausverkauftem Haus ist es eine Herausforderung, die menschlichen Nöte und Süchte innerhalb der knapp 20 minütigen Pause zu befriedigen. Erstmals seit vielen Jahren regt sich auch Unwille und Widerstand bei den umliegenden Anwohnern gegen den Publikumsandrang und den daraus resultierenden Straßenverkehr. Die eingeschworenen Alexander Klaws Fans werden auch in den kommenden Jahren in die Arena strömen. Die Faszination des lebendigen Erlebnisses wird ebenfalls für einen hohen Zuspruch der weniger personenfixierten Besucher sorgen. Ein regelmäßiges Überschreiten der 400.000er Marke darf aber nicht erwartet werden. Die Abendvorstellungen sind in den letzten Jahren fast immer ausverkauft, die Nachmittagsvorstellungen füllen sich auch stetig. Bliebe also nur eine Erhöhung der Anzahl der Aufführungen. Eine zweischneidige Option. Realistischer erscheint da die vielleicht zähneknirschende Akzeptanz, in den nächsten Jahren rückläufige aber auf hohem Niveau stagnierende Besucherzahlen zu akzeptieren.
Wie auch immer, den Verantwortlichen und Mitwirkenden der Spielzeit 2019 gebührt Dank, Respekt und Anerkennung für eine eindrucksvolle Saison. Die Vorfreude auf die kommende „Ölprinz“ Inszenierung ist gewaltig und die Karl May Spiele blicken gelassen in die Zukunft.