Matthias Mühlbauer (Jahrgang 1982) ist unter dem Pseudonym „Matthias M.“ seit 2005 Winnetou Darsteller in Dasing. Seine Darstellung des edlen Häuptlings der Apachen findet in Besucher – und Fankreisen großen Anklang und er gilt als einer der Besten dieser Zeit. Mit nun 14 Jahren in der Rolle des Apachen ist er auch der dienstälteste Winnetou der aktiv im Einsatz ist. Wir hatten im Rahmen der Pressekonferenz in Dasing die Möglichkeit, ein kurzes Interview mit dem sympathischen Darsteller zu führen.
Sie sind der dienstälteste Winnetou, sind aus Dasing nicht mehr wegzudenken. Was bedeutet es für Sie, schon so lange als Häuptling der Apachen auf der Bühne zu stehen?
Es ist eine große Ehre für mich und ich habe zu Beginn meiner Zeit hier in Dasing damit nie gerechnet. Gerade die Rolle des Winnetou verkörpern zu dürfen ist sehr speziell. Es freut mich auch besonders, dass Peter Görlach (Regisseur und Autor) mir Jahr für Jahr das Vertrauen schenkt. Jeder ist als Kind einmal im Indianerkostüm gewesen und für jedes Kind bedeutet das Spaß und Freude. Und so auch für mich.
Wie viel steckt von Ihnen im Winnetou und was steckt von der Figur des Apachen in Ihnen?
Das ist eine schwierige Frage. Ich kann mich sehr mit der Rolle identifizieren und möchte der Rolle das geben, was Karl May auch ausdrücken wollte. Peter Görlach lässt mir da freie Hand, auch weil wir ein identisches Bild von den Indianern und von der Figur des Winnetou haben. Peter hat den Winnetou einmal mit Jesus verglichen, was mir persönlich ein wenig zu viel ist. Aber der Winnetou hat schon etwas extrem Übermenschliches, etwas extrem Gutes. Das will ich natürlich auch dem Publikum vermitteln. Winnetou muss auf der Bühne erhaben und nahezu übermenschlich dem Zuschauer nahegebracht werden. Und damit nehme natürlich auch ich von der Figur des Apachen viel mit. Winnetou steht einfach für das Gute und für echte Werte und dieses ist mir persönlich auch ganz wichtig.
Letztes Jahr ist der Western City mit dem Brand ein riesen Unglück widerfahren, weshalb diese Spielzeit eine ganz Entscheidende für die Zukunft der Süddeutschen Karl May Festspiele ist. Spürt man als Schauspieler diesen Druck, dass es in dieser Saison um fast alles geht?
Ja! Der Spielspaß und der Druck ist immer der gleiche. Aber jetzt ist der Druck nochmals ein anderer. Unser Team ist nochmals größer als im letzten Jahr und man spürt eine gewisse Energie, dass wir in diesem Jahr alles nochmal besser und noch perfekter machen wollen und vielleicht auch müssen. Und wir brennen jetzt darauf, das Erprobte auch vor Publikum zu zeigen. Wir sind nach dem schweren Schlag im letzten Jahr zurück und da wollen wir auch bleiben!
Sie sind einer der beliebtesten Winnetou Darsteller. Gab es in den letzten Jahren Anfragen anderer Bühnen bezüglich einer Verpflichtung?
Ja, es gab die ein‘ oder andere Anfrage. Wenn die Anfrage dann da ist, überlegt man schon, ob man sich vorstellen könnte, wo anders zu spielen. Aber für mich ist diese Bühne in Dasing etwas Besonderes. Wir haben hier eine Atmosphäre, die man nur sehr schwer beschreiben kann. Bühne und Team passen gut zusammen und es ist eine riesen Freude hier arbeiten zu dürfen. Ein ganz wesentlicher Punkt für mich in Dasing zu bleiben ist der, das ich eben freie Hand habe, den Winnetou so zu gestalten, wie ich ihn mir vorstelle. Und das kann ich hier. Wenn man sich vorstellt, den Winnetou zum Beispiel in Elspe zu spielen, wo die Bühne viel größer ist, müsste ich die Darstellung des Winnetou anders anlegen. Hier, wo die Bühne kleiner, kompakter und die Nähe zum Publikum eine ganz andere ist, kann ich den Winnetou so spielen, wie ich es für ideal empfinde. Von daher haben mich die Anfragen geehrt, aber ich bin in Dasing sehr glücklich.
Was wünschen Sie sich für die Spielzeit 2018?
Das es endlich losgeht (lacht)! Vor allem, dass wir gesund bleiben, wir das Publikum begeistern können und dass wir gutes Wetter haben. Und in diesem Jahr natürlich auch, dass wir die Süddeutschen Festspiele auf ein gutes Fundament für die Zukunft bringen können.
Wir danken Ihnen für das angenehme Gespräch und hoffen für Sie und für die Süddeutschen Karl May Festspiele, dass diese schöne Bühne noch lange mit den Abenteuern Karl Mays bespielt werden kann.
3 Kommentare
DAS wundert mich aber,dass hier steht, dass Mathias als bester Winnetou git.Bislang galten doch Jean Marc Birkholz u. Ivica Zdravkovic als beste Winnetou Darsteller auf den Karl May Bühnen!
Den Vergleich mit Jesus fände ich auch zu stark, da der Charakter Winnetou durchaus kriegerische Züge zeigt. Beispielsweise wenn man den Monolog aus “Winnetou 2“ denkt, in dem er sein Vorhaben verteidigt, mehrere Comanchen zu töten.
Den Vergleich mit Jesus fände ich auch etwas unpassend. Die Figur des Winnetou hat eindeutig einen kriegerischer Charakter.
Beispielsweise wenn man an seinen Monolog aus „Winnetou 2“ denkt, in welchem er sein Vorhaben verteidigt mehrere Comanchen zu töten.