„Großer Vater der Melodien“, wir danken Dir!
Nachruf zum Tode von Martin Böttcher
Am Abend des 28. Juni 2014 ging für mich ein Traum in Erfüllung. Oft aus der Ferne erblickt, mit seinem Werk aufgewachsen und verbunden hatte ich endlich die Gelegenheit, Martin Böttcher persönlich zu begegnen, ihm die Hand zu schütteln und einige Worte mit ihm zu wechseln. Für mich war es ein besonderer und außergewöhnlicher Moment für den ich sehr dankbar bin. Ein Mann im hohen Alter, trotz der erkennbar nachlassenden Kräfte würdevoll in seiner Erscheinung der es sich nicht nehmen ließ, an diesem Abend die Unvergänglichkeit seines Werkes zu genießen und eine besondere Würdigung seiner Arbeit entgegen zu nehmen. Traditionell verleihen die Karl May Spiele von Bad Segeberg in unregelmäßigen Zeiträumen die Ehrenhäuptlingswürde an Künstler, die sich rund um das Erbe des deutschen Autoren verdient gemacht haben. Als „Großer Vater der Melodien“ reihte sich Martin Böttcher am Premieren Abend 2014 in diese elitäre Gruppe ein. Abseits der bekannten Melodien mit denen er 10 Karl May Filme gefühlvoll untermalt hat und die für den ewigen Mythos dieser Produktionen stehen, hat Martin Böttcher über Jahrzehnte hinweg Fernseh- und Filmproduktionen bereichert. Die eingängigen Melodien haben bis heute größten Wiedererkennungswert. Sei es die Melodie mit der Heinz Rühmann als „Pater Brown“ auftrat oder diverse Kompositionen zu den „Edgar Wallace“ Verfilmungen. Rund um die Inszenierung der Karl May Werke wurde immer heftig diskutiert und vielfach kritisiert. Martin Böttchers Werk stand aber stets außerhalb jeder Kritik, schien erhaben und gewürdigt von allen zu sein. In der Nacht zum Samstag hörte das Herz des 91 jährigen Bundesverdienstkreuzträgers auf zu schlagen. Der letzte, der entscheidende Rhythmus im Leben dieses großen Künstlers endete abrupt. Im Namen der Wild-West-Reporter sprechen wir den Hinterbliebenen unser Beileid aus, danken für all die schönen Erinnerungen die sich mit seiner Person und seinem Werk verbinden und dürfen in aller Ehrlichkeit und Überzeugung sagen: er wird nie vergessen sein.
Andreas Hardt stellvertretend für die WWR
Bildquelle: dpa