Dirigent, Dompteur, Vater der Kompanie: Norbert Schultze jr.
Theater ist keine Demokratie, am Ende kann nur einer sagen wo es lang geht, was zu tun und was zu lassen ist: der Regisseur! 1996 übernahm Norbert Schultze jr. zum ersten Mal diese unentbehrliche Funktion bei den Karl May Spielen von Bad Segeberg. Trotz mehrjähriger Unterbrechung schwingt der erfahrene Regisseur nun zum 19. Mal das Zepter am Kalkberg, hören Mensch und Tier auf seine Weisungen und Kommandos. Wie lange noch? Woher nimmt man nach so vielen Jahren noch die Motivation, sich Jahr für Jahr in die Arena zu stellen und in Wind und Wetter die unterschiedlichsten Charaktere zu einem Team zusammen zu schweißen?
WWR: Norbert Schultze jr, nicht nur Rekordhalter unter den Regisseuren sondern auch Verantwortlicher für die erfolgreichsten Spielzeiten der seit 1952 bestehenden Karl May Spiele. Wie bewerten Sie den stetig wachsenden Erfolg der letzten 10 Jahre?
NoSch: Der Blick darf nicht auf einzelne Inszenierungen fallen, es handelt sich eher um eine Gesamtentwicklung der Karl May Spiele und der Machart. Dazu gehört vor allem die ständige Beobachtung des Publikumsgeschmacks.
WWR: Das setzt aber auch die entsprechende Aufmerksamkeit der Verantwortlichen voraus.
NoSch: Das ist richtig. Was ich am interessantesten finde ist ja die Mischung des Publikums. Man könnte ja meinen, Jugendliche interessieren sich gar nicht für Karl May. Aber wenn ich in das Publikum blicke dann stelle ich seit jeher fest, dass sich hier jung und alt wiederfindet. Die alle zu befriedigen ist nicht einfach, man darf niemanden langweilen oder vor den Kopf stoßen. Das ist jährlich eine neue Herausforderung.
WWR: Würden sie sagen, dass sie einige Jahre gebraucht haben, um diese Mischung durch Ausprobieren und Testen zu finden?
NoSch: Natürlich haben wir einiges ausprobiert. Aber manches hat sich auch eher unterbewusst entwickelt. Viel e Veränderungen liegen auch außerhalb des künstlerischen Bereichs. Marketing, Verkaufs- und Abrechnungstechnik, die Umgestaltung des Außengeländes, das spielt alles eine Rolle. Im vergangenen Jahr hat ein Journalist des Hamburger Abendblatts die Erfolgsfaktoren aus seiner eigenen Sicht des Besuchers und Familienvaters treffend zusammengefasst: es fängt an bei der Kartenbestellung. Im Gegensatz zu Konzertveranstaltungen oder Bundesliga Spielen treibt einen der Besuch der Karl May Spiele nicht an den Rand der Privatinsolvenz. Kartenpreise und Gastronomie fallen im Vergleich immer noch günstig aus. Die Anreise wird begünstigt von der Tatsache, dass unsere Parkplätze unverändert kostenfrei sind. Im Innenraum herrscht eine Picknick ähnliche ungezwungene Atmosphäre, fast schon familiär. Ich nehme immer eine fröhliche Ferienstimmung wahr. Hektik und Stress gibt es da nicht, es ist immer sehr entspannt. Das soll unsere Arbeit auf der Bühne nicht schmälern aber es schafft den Rahmen für unseren Erfolg.
WWR: Im vergangenen Jahr stand ein neuer Besucherrekord zu Buche. Wir wollen ehrlich sein, viel mehr ist bei der seit Jahren bewährten Organisation und Zahl der Vorstellungen kaum mehr möglich. Wächst da nicht die Gefahr, dass ein Jahr mit weniger Zuschauern direkt als Misserfolg gewertet wird?
NoSch: Für mich ist und bleibt eine Inszenierung ein Erfolg so lange wir über dem Break Even Point von 200.000 Zuschauern bleiben. Für den Mitwirkenden hat die Anzahl der Zuschauer keinen Effekt, seine Gage steht fest. Aber die Darsteller und Mitwirkenden sind voll motiviert auch wenn ein Rekord mal nicht erreichbar scheint. Als Hauptgesellschafter der Kalkberg GmbH ist das Ergebnis für die Stadt Bad Segeberg natürlich wichtig. Aber die Verantwortlichen zeigen sich auch dort sehr entspannt. Ich gebe jedoch zu, unsere Kapazitäten sind weitestgehend ausgeschöpft. Die magische Zahl von 400 000 Besuchern bleibt ein Wunschziel für diese Saison, dafür arbeiten alle ziemlich intensiv!
WWR: Diese Zahl ist nach unserer Kenntnis nur ein einziges Mal von einer Karl May Bühne erreicht worden und das war in einer Zeit als das gesamte Unterhaltungsgenre noch völlig anderen Bedingungen und Möglichkeiten unterlag.
NoSch: Die Herausforderungen werden nicht geringer, wie kann man das Vorjahr noch einmal überbieten oder Neues präsentieren? Tiere sind natürlich immer wieder ein besonderes Element. Aber Tiere müssen auf der Bühne auch einen Sinn ergeben, müssen den Eindruck und das Bild komplettieren.
WWR: Was sind denn aus ihrer Sicht die unverzichtbaren Erfolgsfaktoren?
NoSch: Zunächst ein eindrucksvoller erster Auftritt von Winnetou , ein Auftritt der Gänsehaut produziert. Dann gehörten Zweikämpfe und Pyrotechnik unbedingt dazu. Ein wesentliches Element ist ein überzeugender Schurke der übermächtig erscheint und deshalb eben auch nur von besonderen Helden besiegt werden kann. Die Geschichten Karl Mays müssen erkennbar und spürbar bleiben, müssen aber genauso auch mit Humor modern und frisch präsentiert werden. Bekannte Schauspielerinnen und Schauspieler lassen dann auch eine optimierte überregionale Werbung zu.
WWR: In diesem Jahr steht ein indianischer Schurke im Vordergrund. Könnte man so eine Rolle nicht auch mal prominent besetzen?
NoSch: Da sehe ich grundsätzlich kein Problem drin – wenn man jemanden findet der bereit ist, sich in dieser Form zu verkleiden. Denn die Prominenten wollen in der Regel auch als solche erkannt werden und das wird dann als Indianer wieder schwer. Das lehnen viele ab.
WWR: Der Promi-Faktor könnte leiden wenn man den Darsteller nicht mehr erkennt.
NoSch: Viele Besucher hätten auch nicht das Gefühl, den erhofften Prominenten tatsächlich gesehen und erlebt zu haben. Das ist schon problematisch
WWR: Ab wann beginnt denn die Planung für die Besetzung der Rollen?
NoSch: Im Grunde bereits mit Bekanntgabe des Aufführungsstoffs für das Folgejahr. Aber in diesem Stadium ist das noch ausschließlich bei der Kalkberg GmbH angesiedelt. Als Regisseur stoße ich ja erst später dazu. Zu diesem Zeitpunkt weiß man dann auch, wer schon alles abgesagt hat.
WWR: Wie meinen sie das?
NoSch: Wir erleben immer wieder, dass Darsteller vollmundig ihr Interesse an einer Mitwirkung bekunden, bei Anfrage dann aber zurückziehen. Ausreden gibt es genug wenn man feststellt, welches Anforderungsprofil hier erfüllt werden muss hinsichtlich Fitness, Einsatzbereitschaft und Zeitaufwand. Der Stellenwert der Karl May Spiele ist sehr hoch – die Anforderungen aber auch.
WWR: Im vergangenen Jahr sah man sich ja bereits vor Probenbeginn zu einer Umbesetzung der Hauptrolle genötigt.
NoSch: Ich war sehr froh, dass wir mit Jochen Horst eine so gute Lösung gefunden haben. Vor allem weil die ganze Produktion ja über drei Monate läuft. Nicht jeder kann kurzfristig ein so langes Engagement antreten.
WWR: Was hat sie an Jochen Horst am meisten beeindruckt?
NoSch: Jochen Horst hat sich unglaublich intensiv mit seiner Rolle und dem Charakter den er verkörpern sollte auseinandergesetzt. Und das hat bis zum Ende der Saison nicht aufgehört, er hat immer wieder eine neue ergänzende Idee für seine Auftritte gehabt, hat sich immer weiterentwickelt. Dadurch ist es ihm gelungen, die Rolle des Harry Melton wunderbar dreckig und böse zu verkörpern.
WWR: Aber das ist auch in gewisser Weise unberechenbar für seine Mitspieler.
NoSch: Unberechenbar aber herausfordernd! Dann ist es meine Aufgabe, ihn zu steuern und zu kontrollieren. Ich mag diese Art von Schauspielern. Sie entwickeln ihre Rollen weiter, arbeiten mit Kraft und Energie und besitzen enorme Präsenz.
WWR: Das bedeutet, ihre Arbeit endet nicht mit der Premiere.
NoSch: Richtig. Bestandteil meines Vertrages ist, einmal pro Woche die Aufführung zu besuchen und damit die Qualität der Aufführung fortlaufend zu kontrollieren. Trotz aller Proben muss man Darsteller mal mehr mal weniger an Vereinbarungen erinnern. Und da kommt mir natürlich neben der Kraft meiner Aufgabe vorhandenen Autorität auch mein Alter und meine Lebenserfahrung zu Gute.
WWR: Nun war die Umbesetzung im vergangenen Jahr noch vor Probenbeginn möglich. Aber im Fall von Max König kam es ja kurz vor der Premiere zu einem Unfall.
NoSch: Das war eine Geschichte wie sie nur in Bad Segeberg laufen kann. Seit zwei Jahren wurden wir von einem jungen Schauspieler, Sascha Hödl, mit Anfragen und Bewerbungen überschüttet. Eine Rolle konnten wir ihm nicht geben aber ich habe gesagt: wenn er so für die Karl May Spiele brennt, können wir ihn da nicht in der Reiterei oder beim Stunt-Team unterbringen? Gesagt, getan. Sascha hat sich von der ersten Minute an mit Bescheidenheit, Professionalität und Einsatzfreude in das Team eingefügt. Als sich Max dann verletzte war Sascha die logische und perfekte Alternative. Ich habe ihm offen gesagt, dass er die Rolle nach Gesundung von Max wieder abgeben muss. Mit absoluter Selbstverständlichkeit ist Sascha dann auch wieder ins zweite Glied zurückgetreten. Das hat uns alle sehr beeindruckt und wir freuen uns, dass er in diesem Jahr wieder mitwirkt. Solche Allrounder sind für eine Veranstaltung wie die unsere sehr wichtig.
WWR: Österreichische Darsteller mit Erfahrung auf dortigen Karl May Bühnen haben sich in den letzten Jahren vermehrt am Kalkberg eingefunden. Haben sie die anderen Bühnen regelmäßig im Blick?
NoSch: Ich besuche öfter die anderen Bühnen. Zuletzt war ich in Elspe, Burgrieden und Dasing. Aber dort konnte ich für mich keine neuen Erkenntnisse ziehen. Die Mund zu Mund Propaganda tut unter den Darstellern ein Übriges und dann gehen auch mal Initiativbewerbungen ein.
WWR: Lösen wir uns nun vom Thema Karl May und wenden uns ihrem Werdegang zu. Stimmt es, dass ihre beruflichen Anfänge in England liegen?
NoSch: Ich wollte als junger Mann unbedingt von Zuhause weg. Mein Vater bot mir an, nach England zu gehen da sein Musikverlag in London ansässig war. Damals war es nicht so einfach möglich, in England zu arbeiten. Da brauchte man ja eine Aufenthaltsgenehmigung, Arbeitsgenehmigung und vieles andere. So erhielt zunächst eine Volontärstelle bei dem Musikverlag. Von dort wurde ich abgestellt zu einer Filmproduktionsgesellschaft in London. Aber nach 18 Monaten musste ich Hals über Kopf das Land verlassen weil die Gewerkschaft gemerkt hatte, dass ich ja trotz eines „Taschengelds“ des Musikverlags vollwertig arbeitete und einem Engländer den Arbeitsplatz wegnahm. Also habe ich mich bemüht, alle Bestimmungen zu erfüllen. Eine Arbeitsgenehmigung wollte man mir nur bei Nachweis einer Mitgliedschaft in der Gewerkschaft geben. Die Gewerkschaft wiederum wollte meinen Eintritt zur bei Vorlage einer Arbeitsgenehmigung geben. Es ging also nicht vorwärts und nicht rückwärts. Die Steppdecke, die meine Mutter mir gegeben hatte damit ihr Sohn nicht friert, liegt wahrscheinlich heute noch bei „Lost and Founds“ an der Victoria Station. Ich dachte ja, ich würde dorthin zurückkehren. Die müsste heute noch da liegen. Es kam aber anders. Doch während meiner Zeit in England und meiner Arbeit bei Colourfilm Services und EON Productions habe ich auch Kontakt zu internationalen Produktionen bekommen. Damals wurden sehr viele internationale Co-Produktionen abgewickelt. Mehrsprachiges Personal war da unverzichtbar. Wenn man für eine Sache brennt – und ich brannte für Film und Kino – dann macht man jeden Job in einem solchen Team. Ich habe mir viel zugetraut, eher ja als nein gesagt. Und wenn der Regisseur beim Abendessen sagt; „Ich will morgen zwei Hubschrauber haben.“ und der Produktionsleiter sagt; „Woher soll ich die denn nehmen“ , ein kleiner Aufnahmeleiter aber sagt: „Ich kann das!“ und das dann auch noch schafft – so was merken sich die Verantwortlichen und so kommt man voran. Die Chancen damals waren groß, ich konnte unglaublich viel lernen. Das wäre heute wohl nicht mehr vorstellbar. Eine schöne Zeit.
WWR: Und so kam es zu ihrer Mitwirkung an dem ersten James Bond Film und einem Karl May Film.
NoSch: So ist es. Ich war in der Logistik tätig. In Kroatien habe ich primär in einem alten klapprigen Ford Getränke und Essen zu den Drehorten gebracht.
WWR: Die Bond Filme sind bis heute erfolgreich, die Karl May Reihe lief Ende der Sechziger Jahre aus. Gab es trotzdem Gemeinsamkeiten?
NoSch: Es war damals schon spürbar, dass die Bond Produktionen mit steigendem Etat und Aufwand produziert wurden. Wendlandt hat zwar auch einen gewissen Aufwand nicht gescheut und auch internationale Kräfte eingesetzt. Aber die Karl May Serie hat sich nicht weiterentwickelt.
WWR: Trotzdem bemühte sich RTL den „Mythos“ Winnetou wiederzubeleben.
NoSch: Die PR für die drei Filme war deutlich besser als die Filme selbst. Winnetou funktioniert nur als Märchengeschichte, in die die Zuschauer auch bereitwillig eintauchen müssen. Die Geschichten erheben nicht den Anspruch, der Realität zu entsprechen. Das wollen die Zuschauer auch nicht. Aber daran sind die RTL Filme meines Erachtens gescheitert. Winnetou meets reality – das passt einfach nicht. Schade um die Kraft und die Energie die das ganze Team investiert hat. Hehre Helden, teuflische Schurken, Botschaften von Frieden und Miteinander, Naturverbundenheit – das sind Ideale und Botschaften die dem brutalen Alltag entgegenstehen.
WWR: Auch in Hinsicht auf die Heldenfiguren?
NoSch: Wir wollen die Figur des Winnetou sauber halten. Winnetou tötet keinen Gegner. Unschädlich machen, verletzen, Gnade walten lassen. Das ist unsere Heldenfigur.
WWR: Ist das Märchenhafte heute besonders wichtig, um den Menschen etwas zu schenken was der Alltag nicht mehr bietet?
NoSch: Absolut. Gerade für Kinder und Jugendliche die den halben Tag nur noch vor dem Computer sitzen und in virtuellen Welten versinken. Die sitzen mit offenem Mund da wenn der Adler über sie hinweg gleitet. Ich habe im vergangenen Jahr ein Kind den Vater fragen hören: „Papa, sind die Tiere alle echt?“ Darin liegt sogar ein didaktischer Wert. Wir vermitteln Nähe zu einer anfassbaren Welt. Deshalb ist uns auch das Abklatschen der Darsteller zum Ende der Veranstaltung sehr wichtig. Das Erlebnis soll möglichst intensiv sein.
WWR: Es bleibt aber auch das Erlebnis für die Erwachsenen.
NoSch: Nur in anderer Form. Da spielt Musik zum Beispiel eine besondere Rolle. Die klassischen Winnetou-Melodien von Martin Böttcher produzieren bis heute Gänsehaut, der Humor muss auch für Erwachsene passen und die Action natürlich auch.
WWR: Ein deutsches Phänomen?
NoSch: Zumindest können Amerikaner sich die Faszination überhaupt nicht erklären. Vor zwei Jahren besuchte uns ein Reporter der New York Times und war völlig verblüfft über das große Interesse der Deutschen an den „Indianergeschichten“. Im Amerika haben die Ureinwohner bis heute keinen besonderen Stellenwert. Natürlich ist unser Bild der Sioux und Komantschen kein reales. Aber den Anspruch erheben weder wir als Veranstalter noch erwarten dies unsere Besucher. Die Botschaften sind entscheidend.
WWR: Ihr Faible für Musik ist ja unverkennbar. Es gelingt ihnen seit Jahren gefühlvoll und passend Musik in die Dramaturgie einzubinden.
NoSch: Das ist meinem Elternhaus zu danken. Ich habe eine musikalische Erziehung genossen. Ich habe schon früh die Art wie in amerikanischen Filmen Musik unterstützend und begleitend eingesetzt wurde bewundert. Musik für Filme ist ja eigens dafür komponiert und geschrieben. Ich suche Melodien, die für bestimmte Momente komponiert wurde. Aus welchem Genre die Filme stammen ist da oft ohne Bedeutung. Wenn ich das Textbuch erhalte beginne ich schon, aus meinem Archiv passende Melodien zu selektieren. Viele Ideen entstehen hier aber auch erst im laufenden Probebetrieb und dort probiere ich dann auch die jeweiligen Melodien aus. Dabei achte ich darauf, dass der Stil passt. Horner, Silvestri, Zimmer – deren Kompositionen lassen sich oft gut mit einander kombinieren. Manchmal muss ich mich auch überzeugen lassen. Im vergangenen Jahr begleitete die Musik von „Bamboleo“ eine Tanzszene. Eigentlich in jeder Hinsicht unpassend. Aber da wir das Glück hatten, eine ausgebildete Musical Darstellerin im Team zu haben und da es sich um einen Song handelt, der die Leute mitreißt, habe ich mich überzeugen lassen.
WWR: Sie arbeiten in diesem Jahr mit ihrem vierten Winnetou-Darsteller. Wollen Sie Ihre Eindrücke kurz zusammenfassen?
NoSch: Ich habe mit Alexander Klaws ja schon gearbeitet und war von seinem Old Surehand begeistert. Nun schlüpft er mit Kraft und sportlicher Eleganz in das Winnetou-Kostüm. Ich glaube, die Besucher werden ihn feiern, wie sie alle tollen Winnetous am Kalkberg zu Recht gefeiert haben.
WWR: Wie war die Arbeit mit Klaws Vorgängern?
NoSch: Gojko Mitic habe ich 1996 kennengelernt. Damals ein Mann in den besten Jahren sportlich, durchtrainiert, manchmal etwas zu ungeduldig.. Eine Institution, der aus der Reihe der Darsteller hervorsticht. Sein Dialekt ließ ihn immer etwas exotisch wirken. Der Wechsel zu Erol Sander war da schon heftig. Deutlich jünger, sehr dynamisch und voller Energie. Sander war im ersten Jahr ein hervorragender Winnetou. Alles war neu für ihn und spannend. Aber dann wurde es wohl zu viel Routine. Es war die Figur, die die Zuschauer liebten. Er brauchte nur in die Arena einzureiten und schon war der Applaus da. Aber ich bin dann ja auch ausgestiegen und habe seine letzten Jahre am Kalkberg ja nur noch aus der Distanz wahrgenommen. Dann kam Jan Sosniok und das war ein sehr großer Gewinn für die Bühne. Sportlich, ehrgeizig, mittlerweile ein begeisterter Reiter und jemand der sich mit unglaublichem Spaß in das Team einfügte. Gemeinsam mit Wayne Carpendale das überzeugendste Blutsbrüder-Paar. Ich habe mit allen drei Darstellern gerne gearbeitet.
WWR: Was wünschen Sie sich für diese Spielzeit?
NoSch: Eine unfallfreie, sommerliche und nicht zu heiße Saison mit am Ende 400 001 Besuchern.
WWR: Lieber Norbert Schultze, vielen Dank für die vielen schönen Momente die Sie uns und drei Generationen von Zuschauern am Kalkberg beschert haben. Wir wünschen Ihnen von Herzen alles Gute für die neue Saison und für Ihre persönliche Zukunft.
Das Gespräch führten Andreas Hardt und Heinz-Gerd Stricker