Auch er ist ein neues Gesicht bei den Festspielen in Burgrieden. Der freischaffende Schauspieler und Regisseur war in den vergangenen Jahren bei der Müritz-Saga zu sehen. Nun kämpft er als General Douglas gegen Old Shatterhand, Old Surehand und Winnetou. Wir trafen ihn im Rahmen der Pressekonferenz zu einem kurzen Gespräch.
Willkommen, Hardy Halama, im Wilden Westen. Das reiten sah bei Dir jetzt schon nicht schlecht aus, aber ein bisschen musst du noch tun, oder?
Das stimmt. Bei mir ist es das erste Mal, dass ich im Wilden Westen bin. Es ist anders als bei den meisten Rollen. Hier muss man sich erst um sein Pferd kümmern und um die eigenen Reitkünste. Erst dann kommt die Rolle. Das ist eine Umstellung. Aber ich erfahre sehr viel Unterstützung durch das tolle Team hier. Es spornt einen an, jeden Tag einen Schritt weiter zu kommen. Zum Beispiel beim Angaloppieren bei der Applausordnung muss man auf das Verhalten des Tieres eingehen, wie eigentlich das gesamte Stück über. Es macht einfach Spaß.
Wie würdest du deine Rolle, General Douglas, beschreiben?
Es gibt eine Stelle im Stück, in der er sagt: „Es scheint als gäbe es Menschen, die zwei Gesichter haben.“ Ich glaube das trifft die Beschreibung des Generals am besten und ist auch das interessante an solch einer Rolle, die so hintergründig etwas Anderes ist. Sich als jemanden ausgibt, der er gar nicht ist. Ich spiele quasi zwei Rollen in einer. In einer Szene muss Douglas sich als General behaupten und glaubwürdig rüberkommen, in der nächsten gibt es kleine intrigante Szenen mit seinen Kollegen, wo völlig andere Töne angeschlagen werden. Da ist er ein komplett anderer Mensch. Das ist sehr interessant. Aber ich möchte nicht zu viel verraten.
Bist du vorher schon mit Karl May in Berührung gekommen?
Beruflich überhaupt nicht. Mein schauspielerischer Weg führte mich eher in die klassische Richtung. Angefangen habe ich mit „Romeo und Julia“, „Sommernachtstraum“ und vieles mehr. In meiner Kindheit habe ich den Wilden Westen hauptsächlich über die DEFA-Filme mit Gojko Mitic kennengelernt.
Du bist recht kurzfristig zum Ensemble gestoßen. Wie kam es zu dem Kontakt?
Ich bin mit Michael Müller (anm. Red. Regisseur und Textautor) schon seit drei Jahren im Kontakt. Doch leider hatte sich das bisher noch nicht ergeben. Auch dieses Jahr hätte es eigentlich nicht funktioniert, da ich bereits bei der Sommerproduktion der Müritz-Saga unter Vertrag stand. Doch aufgrund von Corona wurden diese abgesagt.
Auf was freust du dich jetzt am Meisten?
Wenn ich meine Souveränität auf dem Pferd vollends erlangt habe und hier durch die Prärie galoppieren kann. Wie vorhin schon erwähnt, freue ich mich auch auf die Zweideutigkeit meiner Rolle. Aber ganz besonders auf den zweiten Teil des Stücks. Wenn der General mit Tibo-Taka verhandelt, zeigt er sein wahres Gesicht. Das sind für mich die schönsten Szenen in der Inszenierung.
Vielen Dank für dieses Interview. Wir wünschen Dir viel Erfolg in deinem ersten Wild-West-Sommer in Burgrieden.