Im März 2020 wurden die beiden Gaststars Katy Karrenbauer und Sascha Hehn im Indian Village vorgestellt.
Zwei Jahre später war es endlich soweit, dass die Verantwortlichen zur Pressekonferenz laden konnten. Wurden die zahlreichen Pressevertreter in den letzten 20 Jahren von Ute Thienel (Chefin der Kalkberg GmbH) begrüßt, so war es dieses Mal an dem neuen Bürgermeister Toni Köppen, in seiner Funktion als Vorsitzender des Aufsichtsrats der Kalkberg GmbH, die einleitenden Worte an die Anwesenden zu richten. Frau Thienel viel Aufgrund einer Corona-Erkrankung aus.
Laut Herrn Köppen konnten, dank des guten Wirtschaftens der Kalkberg GmbH in den Jahren vor der Pandemie, knapp 5,8 Millionen € in die gesamte Produktion investiert werden. Diese Kosten seien ab dem 200.000 Besucher gedeckt. Ein großer Teil dieser Strecke sei bereits durch den „erfreulich angelaufenen Vorverkauf“ zurückgelegt, so Herr Köppen.
In das Bühnenbild sind ca. 500.000€ geflossen. Auf der linken Seite, vor dem Kalkberg, befindet sich das Pueblo der Nijoras, darunter liegt, neben dem „Romantik-Felsen“ (O-Ton Ulrich Wiggers), die Kneipe des irischen Wirtes Paddy und die Schlucht der „Ewigen Feuer“. Gegenüber liegt das Dorf der Navajos. Den kompletten Bereich des Kunstfelsens nimmt das Ölfeld am Gloomy-Water, eingerahmt von zwei Bohrtürmen, ein.
Nach seiner Einführung übergab der Bürgermeister an den neuen Regisseur, Ulrich Wiggers, der ebenfalls einen Ausfall bekanntgeben musste. Winnetou-Darsteller Alexander Klaws fiel krankheitsbedingt aus, kein Corona. Um kein Risiko für die Premiere einzugehen, wurde er geschont und sein Text aus dem Off von Herrn Wiggers vorgetragen.
Die erste Szene zeigt einen Angriff der Finders, angeführt von Joshy Peters als Buttler, auf das Ölfeld am Gloomy-Water. In die Enge getrieben provoziert der Vorarbeiter Jackson (Sascha Hödl), die Banditen solange, bis deren Boss, der Ölprinz den Schauplatz betritt. Das Auftreten von Sascha Hehn als Grinley wird durch eine düstere Musik untermahlt (nicht die Ölprinz-Melodie von Martin Böttcher). Das nicht funktionierende Mikrofon hindert den Oberschurken nicht daran seinen Bruder Buttler die Ermordung der Ölfeld-Arbeiter zu befehlen. Mit einem Schuss erledigt er eigenhändig den Vorarbeiter, wodurch dieser den Ölturm hinab fällt. Die Szene wird geschlossen mit der Absicht von Buttler und seinen Banditen zum irischen Wirten Paddy zu reiten.
Für das nächste Bild bleiben wir am Gloomy-Water. Grinley erreicht das Ölfeld mit dem Zug und einigen Fässern Öl. Sein Bruder Buttler kehrt mit seinen Männern von Paddy zurück. Die anschließend entstehende Geschwisterfehde, in der es Buttler um das Verlangen nach dem Gold der Siedler und Grinley um einen größeren Plan und damit noch mehr Geld geht, mündet in einem Schlag von Buttler ins Gesicht seiner Bruders. Seiner Tat bewusst wird er, nach einer scheinbaren Akzeptanz der Entschuldigung, von dem Ölprinzen zu Boden geschlagen und mit dem Colt bedroht. Grinley verdeutlicht ihm, dass Buttler zwar der Boss der Finders sei, er aber ist der Boss von Buttler. Darauf lässt er seinen Bruder liegen und macht sich auf den Weg, sich um die Geschäfte zu kümmern. Allein im Arenarund zurückgelassen, schwört Buttler wutentbrannt Rache und treibt seine Männer an die Fässer zu verstauen. Es soll alles für den Betrug hergerichtet werden.
Direkt im Anschluss folgt auch schon die dritte Szene. Die Ankunft des Siedlertracks. In seiner ersten Rolle am Kalkberg soll Jan Stapelfeldt die Siedler als Shi-So ans Ziel führen. Der Sohn von Nitsas-Ini (Harald P. Wieczorek), dem Häuptling der Navajo-Apachen, hat sein Herz an Lissy (Melanie Böhm) verloren, die ebenfalls zum Track gehört. Wenn es nach ihnen ginge würden sie die ganze Zeit beisammen sein und gemeinsam die zahlreichen Tiere zu der Wasserstelle bringen. Doch die resolute Trackführerin, Rosalie Ebersbach, geborene Morgenstern, verwitwete Leiermüller (Katy Karrenbauer), weiß dies zu verhindern. Mit dem Hinweis, dass sie Lissy’s Eltern versprochen hat, sie sicher ans Ziel zu bringen, untersagt sie ihr das Entfernen von den Planwagen.
Während sich die Auswanderer um ihr Hab und Gut kümmern, sucht Frau Ebersbach nach dem abhanden gekommenen Kantor. Wie schon in seiner ersten Saison in Bad Segeberg, betritt Patrick L. Schmitz, in der Rolle des Kantor Hampel, die Bühne mit einem Auto. Mit dabei ist der kauzige Westmann und Lehrmeister Old Shatterhands, Sam Hawkens (Jogi Kaiser). Rosalie Ebersbach ist sichtlich genervt durch die ständige Abwesenheit des Kantors, der sie vehement bittet ihn Kantor Emeritus zu nennen, da er schließlich nicht mehr im Dienst der Kirche stehe. Die anschließende Warnung von Sam Hawkens nimmt sie zuerst nicht wahr. Fühlt sie sich durch sein Auftreten eher an eine Vogelscheuche, als an einen erfahrenen Westmann, erinnert. Doch als auch der Kantor die drohende Gefahr durch die Finders bestätigt, wird sie hellhörig. Von den umliegenden Felsen geschützt und somit in Sicherheit, lässt sich der Kantor dazu verleiten ein Lied anzustimmen. Was bei den zuhörenden Siedlern eher den Gedanken an Flucht als den an eine Feier aufkommen lässt. Daraufhin stimmt Sam Hawkens das Lied Cotton Eye Joe an und bringt den kompletten Track zum Tanzen. Bei diesem Lied zeigen Jogi Kaiser und Melanie Böhm ihr Gesangstalent. Kurz vor Schluss überrascht sogar Katy Karrenbauer mit einer kurzen Gesangseinlage.
Ehe die Siedler weiterziehen, schließt sich der Bankier Duncan (Harald P. Wieczorek), samt seines Buchhalters Mr. Baumgarten (Stephan A. Tölle) dem Track an. Sie sind auf dem Weg zu Mr. Grinley, um mit ihm ein lukratives Geschäft abzuschließen.
Den Beginn des letzten gezeigten Blocks, bestehend aus drei zusammenhängenden Bildern, bringt die Anwesenden ins Dorf der Nijoras. Dort haben sich die Krieger um Häuptling Mokaschi (Fabian Monasterios) und Ka-Maku (Sascha Hödl) zurückgezogen und warten auf die Ankunft von Grinley, Buttler und seinen Finders. Die weißen Schurken bringen den Indianern „Feuerwasser“ und nehmen mit Freude die Benachrichtigung über den Tod von Nitsas-Ini wahr. Der danach gezeigte Flug eines Falken beeindruckt den Ölprinzen und er nimmt Mokaschi beiseite. Er beauftragt ihn den Siedlertrack zu überfallen und den Bankier Duncan und seinen Buchmacher gefangen zu nehmen. Anschließend wolle er, Grinley, die beiden befreien, um ihr Vertrauen zu gewinnen. Die beiden Indianer können den Wunsch ihres Freundes zwar nicht nachvollziehen, wollen ihm dennoch nachgehen. Am Ende sind erneut lediglich die Finders und der Ölprinz auf der Bühne. Buttler will mit seinen Männern den Siedlertrack überfallen, womit sie sich gegen die Anweisung des Ölprinzen stellen, der sie anweist am Gloomy-Water alles bereit zu stellen.
Im vorletzten Bild treffen Winnetou (Alexander Klaws; hier Statist; Text aus dem Off von Ulrich Wiggers) und Old Shatterhand (Sascha Gluth) beim Siedlertrack ein und warnen vor dem Angriff der Nijoras, wodurch die Auswanderer in helle Aufregung gesetzt werden.
Am Lagerfeuer erklärt Frau Ebersbach den Blutsbrüdern die Hintergründe, die dazu führten, dass sie ihr Heimatland verließen und eine neue Bleibe in der „Neuen Welt“ suchen. Diesen neuen Lebensraum wollen sie auf einem großzügigen Stück Land der Navajos finden, den Shi-So’s Vater ihnen zur Verfügung stellt. Dem ebenfalls anwesenden Shi-So überbringt Old Shatterhand die Nachricht über den Tod seines Vaters, was ihn zum Häuptling der Navajos macht. Von der traurigen Nachricht und der großen Bürde überrascht, zieht sich der Scout zurück, gefolgt von Lissy.
Das plötzliche Auftauchen von Grinley, Bankier Duncan und Mr. Baumgarten lässt die Westmänner aufhorchen. Die von Grinley versprochene und mit einem Dokument belegte Ölquelle am Gloomy-Water, vermuten Winnetou, Old Shatterhand und Sam Hawkens als Irrglaube. Der leichtgläubige Bankier lässt sich weder von diesen dreien, noch von seinem misstrauischen Buchhalter, das Geschäft seines Lebens miesmachen.
Die direkt anschließende und letzte Szene bringt die Zerrissenheit von Shi-So zwischen seiner Liebe zu Lissy und der Verantwortung seinem Volk gegenüber zum Vorschein. Die junge Siedlerin ist bereit mit ihm ins Dorf der Navajos zu ziehen. Dieser lehnt das vehement ab, da er sie, als Squaw an seiner Seite, nicht in Gefahr bringen möchte. In der sie schweben würde, wenn er den geplanten Angriff auf die Nijoras anführt, um seinen Vater zu rächen. Von der Traurigkeit übermannt flüchtet Lissy in die Arme von Rosalie Ebersbach, welche versucht sie zu trösten und damit dieses Bild schließt.
Im Anschluss an die gezeigten Ausschnitte der diesjährigen Inszenierung ging es ins Arenarund, wo sich die Schauspieler, Statisten, Akteure hinter der Bühne und Tiere für Fotos und Interviews zur Verfügung stellten.
Diese gezeigten Bilder machen bei den Zuschauern und auch den Akteuren der Karl-May-Spiele Lust auf mehr. Nach zwei Jahren Pause ist jedem die Vorfreude auf die Premiere am 25.06 deutlich anzumerken.
Wir begleiten Euch bis zur Premiere mit Videos, Interviews, Grüßen und Bildern.