Im Gespräch mit Alexander Klaws
Im Rahmen der Pressevorstellung am Segeberger Kalkberg, hatten wir die kurze Gelegenheit mit dem neuen Winnetou Darsteller Alexander Klaws zu sprechen. Klaws, der 2017 bereits in der Titelrolle des Old Surehand zu sehen war, ist der Nachfolger von Jan Sosniok und ist erstmals in der Hauptrolle des edlen Apachen Häuptlings zu sehen.
WWR: Herr Klaws was bedeutet es für Sie die Rolle des Winnetou hier in Bad Segeberg spielen zu können?
AK: Vor allem eine große Ehre. Winnetou ist eine der wichtigsten Rollen die man am Theater spielen kann. Hier zu sein, die Perücke und das Stirnband zu tragen ist für mich wirklich etwas Besonderes. Als mein Sohn mich das erste Mal im Kostüm gesehen hat und ich seine glänzenden Augen sah, sind mir fast die Tränen gekommen. Da merkt man wie bedeutend diese Rolle ist.
WWR: Sie kehren zurück. 2017 waren Sie schon als Old Surehand zu sehen…
AK: …und es fühlt sich an wie nach Hause zu kommen. Für mich war nach der Spielzeit 2017 völlig klar dass ich hier erneut spielen möchte. Als die Anfrage kam und ich zum Casting eingeladen wurde war für mich völlig klar dass ich hier als Winnetou in die Mokassins von Brice und Jan Sosniok treten will. Ich bin wirklich glücklich, dass ich als Winnetou an den Kalkberg zurückkehre.
WWR: Gehen Sie die Arbeit heuer anders an als vor zwei Jahren?
AK: Ja klar. Old Surehand war ein junger, wilder Held der eine tragische Familiengeschichte hatte. Als Winnetou muss ich viel mehr Ruhe und würde ausstrahlen. Von daher ist die Rolle eine komplett andere. Aber sie haben ja gesehen das Winnetou durchaus auch ein junger, wilder sein kann (lacht).
WWR: Was macht den Reiz der Karl May Spiele für Sie aus?
AK: Sicherlich das Theater. Dieses Theater ist einzigartig und strahlt etwas Magisches aus. Wo kann man sonst vor 7500 Zuschauern seine Kindheit neu aufleben lassen? Dann das Team um Ute Thienel und all den Verantwortlichen hier in Bad Segeberg. Es ist professionell, familiär und man hat diese Nähe zum Publikum. Man bekommt unmittelbar die Reaktionen mit. Es ist rundum einfach etwas Besonderes.
WWR: Welchen Bezug hatten Sie vor Ihrem Engagement in Bad Segeberg?
AK: Ich bin mit Karl May groß geworden. Welches Kind hat nicht gerne Cowboy und Indianer gespielt? Ich war mal Old Shatterhand, mal der Winnetou. Die ganze Thematik hat mich eigentlich immer begleitet. Natürlich auch die Filme mit Pierre Brice.
WWR: Haben Sie sich von Ihrem Vorgänger Jan Sosniok Tipps oder Anregungen geholt?
AK: Nein. Ganz bewusst nicht. Ich will unvoreingenommen da reingehen. Jeder meiner Vorgänger hatte seinen eigenen Stil. Ich will meinen eigenen finden.
WWR: Wie haben Sie die Probenzeit bisher empfunden?
AK: Voller Spaß und anstrengend. Wir fangen morgens um zehn an und proben und trainieren dann bis abends um zehn. Die freien Minuten nutzt man um weiter den Text zu üben oder auch mit den Kollegen die ein oder andere Situation nochmals zu besprochen. Die Motivation in unserem Team ist enorm. Das macht in einer solchen Truppe einfach Spaß.
WWR: Die Karl May Spiele in Deutschland sind gerade ein Thema in den Medien. Mita Banjeree (Professorin am Obama Institut in Mainz)kritisiert das die Karl May Inszenierungen ein klischeehaftes Bild von „den“ Indianern fördere.
AK: Das ist völliger Quatsch. Wir spielen eine fiktive Geschichte, ein Märchen. Mehr gibt es dazu eigentlich nicht zu sagen.
Herr Klaws, wir danken Ihnen für Ihre Zeit und wünschen Ihnen eine trockene Premiere und eine schöne Spielzeit als Winnetou in Bad Segeberg.