Gaststars am Kalkberg vorgestellt – Interviews mit Bahro und Menz
Im Sommer stehen sie sich als Feinde gegenüber. Heute standen Nadine Menz und Wolfgang Bahro gemeinsam auf der Bühne des Indian Village und präsentierten sich der Presse.
Die Nscho-tschi –Darstellerin und der Santer für dieses Jahr strahlten bereits jetzt, bei kühlen Temperaturen, große Vorfreude auf das neue Abenteuer „Winnetou I – Blutsbrüder“ aus.
Nach ein paar einleitenden Worten von der Geschäftsführerin Ute Thienel ritt die junge Schauspielerin Nadine Menz auf den Platz des Indian Village. In einem indianischen Kleid, mit vielen Perlen-Verzierungen drehte sie ihre Runde und posierte für die Presse. Erst auf und anschließend neben dem Pferd. Anschließend überreichte ihre Frau Thienel ein zu ihrem Kostüm passendes Falken-Amulett.
Kurz darauf betrat der diesjährige Schurke die Bühne. Ebenfalls zu Pferd, ritt Wolfgang Bahro zu Martin-Böttcher-Musik ein. Er präsentierte sein elegantes Kostüm, was uns vermuten lässt, dass die Figur des Santer eher als „Gentleman“ -Schurke angelegt sein wird. Auch ihm wurde von Frau Thienel ein Utensil gereicht. Mit einem silbernen Colt wird er im Sommer Winnetou und Old Shatterhand das Leben garantiert schwer machen.
Interview mit Wolfgang Bahro
Herr Bahro, wie kam es, dass Sie sich in das Wild-West-Abenteuer am Kalkberg stürzen?
„Cowboy und Indianer“ habe ich bereits als Kind gern gespielt. Auch wenn diese Zeit schon einige Jahre zurückliegt, freue ich mich, dass ich das jetzt als Erwachsener erneut machen kann. Großartig ist es natürlich auch, dafür Geld zu bekommen.
Bedeutet ihr Engagement in Bad Segeberg eine Auszeit ihrer Figur „Jo Gerner“ bei „Gute Zeiten, schlechte Zeiten (GZSZ)“?
Nicht die ganze Zeit. Mit unseren „GZSZ“-Produzentinnen und den Verantwortlichen von RTL konnten wir eine gute Lösung finden. Für die ich sehr dankbar bin. Obwohl das nicht so einfach war. Mit dem Probenbeginn Mitte Mai und den Vorstellungen von Ende Juni bis Anfang September bin ich relativ lang in Bad Segeberg und stehe dadurch nicht für ausgiebige Drehtage zur Verfügung. Wir konnten es so regeln, dass ich ab August immer drei Tage die Woche in Berlin vor der Kamera stehe. Nach der Saison ist „Dr. Gerner“ dann wieder komplett zurück im Kiez.
Seit über 30 Jahren kennt Sie Fernseh-Deutschland als denjenigen, der bei „GZSZ“ die Intrigen spinnt und die Menschen hintergeht. Dieses Jahr spielen sie in Bad Segeberg einen der wohl größten, wenn nicht sogar DEN größten, Gangster im Karl-May-Kosmos. Suchen Sie ihre Rollen nach den Schurkenrollen aus?
Nein. Ich lehne in der Regel alle Rollenangebote als Bösewicht ab. Es gibt lediglich zwei Ausnahmen. Die eine wäre die Schurkenrolle in einem James-Bond-Film und die andere sind die Karl-May-Spiele.
Werden Sie nervös, bzw. bekommen Sie Lampenfieber, wenn Sie an die bis zu 7.500 Besucher pro Vorstellung denken?
Der große Heinz Rühmann sagte einmal: „Wenn ein Schauspieler kein Lampenfieber mehr hat, kann er seinen Beruf an den Nagel hängen.“ Ich habe immer Lampenfieber. Diese Open-Air-Bühne ist natürlich nochmal etwas Besonderes.
Sind Ihnen eher die Bücher oder die Verfilmungen von Karl May bekannt?
Die Filme kenn ich natürlich, genauso wie die EUROPA-Hörspiele auf Schallplatte. Die Bücher habe ich nicht gelesen.
Die Probenzeit beginnt in ca. 2 ½ Monaten. Ist bereits jetzt Vorfreude da?
Und wie! Ich freue mich sehr auf das tolle Publikum. Schon als Besucher war ich fasziniert, wie die Zuschauer mitgegangen sind. Eine tolle Stimmung. Das macht den Beruf des Schauspielers so einzigartig und ist das Allergrößte für mich. Ebenso bin ich sehr gespannt auf die Zusammenarbeit mit der bezaubernden Nadine Menz und den anderen hervorragenden Kollegen wie Volker Zack, Alexander Klaws oder Dustin Semmelrogge.
Was wünschen sie sich für die Saison?
Hoffentlich wird jede Vorstellung ausverkauft sein. Außerdem wünsche ich mir sehr viel Spaß und Gesundheit. Und dass von dieser Inszenierung noch lange gesprochen wird.
Interview mit Nadine Menz
Hallo Nadine Menz. Was versprechen Sie sich von diesem Sommer am Kalkberg?
Hier bekomme ich die Chance mich sowohl als Schauspielerin, als auch als Mensch weiterzuentwickeln. Die Reit- & Kampfszenen werden mich zudem körperlich sehr fordern.
Außerdem können wir den Zuschauern helfen in eine Märchenwelt einzutauchen und ihnen nebenbei noch zeigen wie wichtig Frieden, Freundschaft, Völkerverständigung und ein guter Umgang mit der Natur sind.
Im Roman und auch im Film aus den 60er-Jahren wird die Figur der Nscho-tschi eher als zurückhaltend beschrieben und dargestellt. Wie sehen Sie die Schwester Winnetous in der Inszenierung von 2023?
Nscho-tschi ist ein echtes Vorbild.
Vor allem für junge Mädchen und Frauen ist es wichtig, dass sie Vorbilder haben von starken Frauenfiguren, von denen es leider nicht viele gibt. Umso wichtiger ist es, dass unsere Nscho-tschi eine echte Kämpferin sein wird. Sie ist mutig, emanzipiert und lässt sich von nichts und niemandem einschüchtern. Es freut mich sehr sie spielen zu dürfen und hoffe, auch nach meiner Zeit in Bad Segeberg das eine oder andere von ihr beibehalten zu können.
Bringen Sie bereits Reiterfahrung für die Karl-May-Spiele mit?
Die letzten Reitstunden sind bereits einige Jahre her. Die Grundkenntnisse aus meiner Kindheit habe ich zwar noch, befinde mich aber aktuell im notwendigen Training, damit im Sommer alles ohne Probleme funktioniert.
Macht sich bei Ihnen bereits Lampenfieber breit, wenn Sie an die bis zu 7.500 Zuschauer denken, die sie in jeder der 72 Vorstellungen erwarten?
Aktuell noch nicht. Wenn Mitte Mai die Proben beginnen, sieht es vermutlich schon wieder anders aus.
Haben Sie schon einmal in einem Open-Air-Theater gespielt?
Nein. Das ist für mich eine Premiere. Und dann noch in einem so großen, mit Action und Pferden. Da lässt sich das Lampenfieber wohl kaum vermeiden?
Sind Sie eher mit den Büchern oder den Filmen Karl May’s aufgewachsen?
Die Filme habe ich als Kind gesehen.
Gibt es etwas, worauf Sie sich besonders in diesem Sommer freuen?
Es ist immer etwas Besonderes im Theater die direkte Reaktion des Publikums zu erleben. Das ist der große Unterschied zum Drehen. Außerdem freue ich mich, mit dem Team eine spannende Geschichte erzählen zu dürfen und mich selbst an meine Grenzen zu bringen. Wobei die Zusammenarbeit sehr intensiv sein wird.
Was wünschen Sie sich für ihren ersten Karl-May-Sommer?
Eine harmonische und erfolgreiche Saison mit ganz viel Spaß!